[lug-ld] Infotag - Piratenpartei

[Ekki Plicht (DF4OR)]

Hallo Walter!

On Sunday 04 October 2009, Dr. Walter H. Schreiber wrote:
> Hallo -vor allem Infotag-AG und Vorstand,
>
> die Piratenpartei lässt über mich anfragen, ob es beim Infotag eine
> Möglichkeit gibt einen Stand zu machen (ich hatte von den Raumproblemen
> schon berichtet) oder Infomaterial auszulegen.

Tjaaaa, das ist natürlich verlockend. Für mich, und sicher noch das eine oder 
andere Mitglied. Aber nicht für alle und jeden.

Wir haben vor einigen Wochen mal abends auf dem regulären LUG-Meeting über 
politische Aktionen gesprochen und sind dabei auf einen (inoffiziellen) 
Konsens gekommen, das wir zumindest den LIT und zumindest für dieses Jahr 
unpolitisch halten.
Damit respektieren wir einfach, das die Piraten sicher einige Sympathien 
gewonnen haben, aber eben nicht bei jedem und allen. Der Linux Info Tag ist 
eine Veranstaltung die über technische Dinge informiert, nicht mehr und nicht 
weniger. Und eben unpolitisch.

Das sich bei der Open Source Gemeinde viele Interessen ergeben, die sich auch 
mit den (dem?) Ziel(en) der Piraten decken, ist sicher richtig, aber nicht 
Grund genug den LIT damit zu bereichern. Wir dürfen dabei auch nicht 
vergessen, das wir damit evtl. den einen oder anderen Besucher abschrecken 
könnten. Und das Ziel der LUG-LD e.V. ist es Linux bekannter zu machen, nicht 
die Piraten.

Wenn sich nächstes Jahr ein Konsens dafür findet - sehr gerne. Aber dann 
müssten wir meiner Meinung nach alle Parteien einladen. Und das könnte evtl. 
den LIT in seinem Umfang sprengen oder eine völlig andere, ursprünglich nicht 
intendierte Ausrichtug geben. Wollen wir das?

Aber es gibt andere Ideen. Diese hatte ich auf der LUG Sitzung abends mal "ins 
Unreine" formuliert... Was mir vorschwebt, ist das die LUG_LD nächstes Jahr 
mal eine Podiumsveranstaltung mit allen (ok, fast allen) Parteien 
veranstaltet, z.B. zum 
Thema "Netzneutralität", "Internetzensur", "Softwarepatente" usw. Ich könnte 
mir denken, dass das, wenn man das richtig aufhängt, durchaus das alte 
Kaufhaus am Marktplatz füllen würde.

An dem Abend hat sich aus der Diskussion dann auch noch eine andere Idee 
ergeben. Mehrere Teilnehmer hatten den Wunsch, Politiker überhaupt 
erstmal "fit" zu machen fürs Internet. Einige sehen da ein großes Defizit 
hinsichtlich der Kenntnisse über die Funktionsweise des Internets, z.B. die 
Info warum die "Stoppschilder" nichts nützen und leicht zu umgehen sind.

Daraus ergab sich also die Idee das wir uns den lokalen Politikern als 
kompetente Ansprechpartner zum Thema Internet darstellen. Dies als 
Gesprächsangebot, das jede/r interessierte Politiker/in annehmen kann. In 
kleinem Rahmen, einzeln oder mit mehreren "Schülern" und einigen kompetenten 
Fachleuten aus unserem Kreis. Dabei das Ganze völlig neutral und nicht 
wertend, einfach nur technische Aufklärung was machbar ist und was nicht. 
Auch was die Idee der Freiheit im Netz, wie wir sie meinen, bedeutet, und 
wieso das nicht staatszersetzend sein muss. Hier sind durchaus auch Utopien 
gefragt...

Du siehst also, lieber Walter, das die LUG-LD durchaus nicht unpolitisch sein 
will oder muss. Wir können und sollten durchaus politische, gesellschaftliche 
Aufgaben übernehmen. Aber nicht beim LIT 2009. Ok?

Gruß,
Ekki