[lug-ld] Warum Linux so unglaublich scheisse ist :)

Ekki Plicht (DF4OR) ekki at plicht.de
Mo Sep 29 22:19:18 CEST 2014


Ich habe heute wohl einen schlechten Tag. Sorry wenn ich nerve.


Eine Freundin aus Spanien befindet sich gerade in DE und bittet mich ihr
das Flugticket auszudrucken. Klar, großzügig und gentleman-like wie ich so
bin sichere ich ihr das ohne zu zögern zu. Etwas drucken, lächerlich,
Kleinigkeit, gerne doch...

Dann zucke ich kurz zusammen. "Moment mal, Du hast doch kürzlich dein
Linux-System neu aufgesetzt. Ist da der Drucker schon wieder eingerichtet?
" Nö. Natürlich nicht. Naja, Kleinigkeit, so einen Drucker einrichten.

Öh, wie ging das nochmal? Also im Arch Linux Wiki geguckt, da steht's
genau. Ok, also erstmal cups installieren, stimmt. Das ging noch leicht.
Dann den Druckertreiber... ok, ppd Files für Brother HL-2040, sofort
gefunden.

Cups auf localhost aufrufen, neuen Drucker anlegen, PPD installieren,
weiter. Weiter. WEITER. WEITER!!! Weitert nicht. Keine Fehlermeldung.

Nochmal probiert, jetzt den "Generic" driver probieren, das soll angeblich
auch gehen. Drucker ist da, Testseite drucken. Es druckt! Leere, weisse
Seiten. Viele. Er hört genau genommen garnicht mehr auf. Papierschublade
raus, Printjob canceln. Geht. Papierschublade wieder rein - es druckt
weiter. Papierschublade wieder raus, Papier ist teuer, die armen Bäume.
Drucker aus, Papierschublade rein, Drucker an, er läuft hoch - und druckt
weiter leere, weisse Seiten mit höchster Geschwindigkeit. Irgendwann ist
der Druckjob durch, der Drucker leer (job & papiermässig).

Also, so geht's nicht.

Wieder Wiki lesen. Oh, die alte foomatic-Maschine ist wohl nicht mehr à la
mode, alternativ man macht das nun indem man von Brother Scripte
herunterladen muss. Kurz zusammengefasst die Installation:
2 RPMs von Brother laden, auspacken (dafür zuvor 'rpmextract'
installieren), Pfade für Arch mit dem Texteditor korrigieren, als root ins
System kopieren, als root ausführen. Fertig.


    Wundert sich eigentlich immer noch jemand,
    warum Linux auf dem Desktop so erfolglos ist?


Also weiter, cups auf localhost aufrufen, ah, der Drucker ist da. Schön!
Angeschlossen an "usb:/dev/bla" WTF? Der Drucker hat doch gar kein USB, das
ist einer mit Parallelschnittstelle. "Modify Printer", ändern auf /dev/lp0.
Zuvor gucke ich noch ob auch alle Kernel-Module für parport geladen sind -
sind sie.

Drucke Testseite. User und Passwort wird abgefragt. Root/root-pw. Es
passiert genau nix. Laut cups Status ist der Job sehr schnell abgearbeitet
worden, oh ja, aber wohin? Es druckt nix.
Alle Einstellungen geprüft, cups neu gestartet, nix druckt.

Den Drucker gelöscht, die Prozedur mit den Scripten von Brother nochmal
kontrolliert, alles ok. Neu installiert, das Interface wieder auf lp0
umgestellt. Nix, kein Ausdruck, obwohl Cups meint das alles prima sei.


Also, früher war das einfacher.

Irgendwann, nach 2 Stunden(!) bin ich so richtig abgenervt. Nur um Linus
Torvalds den Finger zeigen zu können beschliesse ich, den Drucker an meinen
guten alten Windows-7 Rechner anzuschliessen. Ha, das wäre ja gelacht!

Ich krieche unter den Tisch um das Kabel umzustecken. Da es dunkel ist hole
ich erstmal die Taschenlampe, nicht ohne mir dabei den Kopf am Tischbein
anzustossen. Mit Taschenlampe im Mund fummele ich dann das Parallelkabel
von der Linuxkiste ab und stecke das auf... auf... ja, was zum Kotzen ist
das denn? Dieser %&%§)"%§-.Windows Rechner hat gar keine
Parallelschnittstelle! Da habe ich damals wohl 2 Euro sparen wollen und die
nicht mitbestellt. So eine verfluchte Scheisse, so blöd kann man doch gar
nicht sein... Ich liege eine Weile leise weinend unter dem Tisch.

Dann steige ich ins Auto und fahre ins Büro. Dort haben wir noch Windows-XP
Rechner mit funktionierendem Druckertreiber. <heul> Die Welt ist schlecht.


Ekki

P.S.: Braucht jemand einen Brother HL-2040 Laserdrucker, nur wenige
Betriebsstunden?
-------------- nächster Teil --------------
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