[lug-ld] Linux Mint

Manfred Schramm schrammm at t-online.de
Sa Jan 5 12:01:26 CET 2013


Am 04.01.2013 10:36, schrieb Christoph Maya:
> Hey Linux'er,
>
> wer von Euch nutzt Mint?
>
> Ich habe es vor ein / zwei Wochen mal anstatt Xubuntu installiert und
> bin vom Ansatz des Forks von Gnome (Cinnamon) ziemlich begeistert. Wie
> eben Ubuntu mit Gnome 2.x und vor Unity...
>
> Wie sind Eure Erfahrungen mit Mint?
>
> Grüße
>
Eben las ich von deiner Frage.

Seit meinen Erfahrungen mit "Unity" bin ich im Laufe diesen Jahres auf 
Linux Mint umgestiegen. Zur Zeit läuft bei mir Maya (Linux Mint 13) 
ziemlich stabil.

Aber zu den weiteren Antworten möchte ich doch meinen "Senf" dazugeben.

Gregor,
das mit den Upgrades ist meines Wissens in allen Distributionen so eine 
Sache. Ich hatte schon immer Probleme, Probleme, die, wie ich glaube, 
zuwenig beachtet werden. Weshalb dann auch die Upgrades scheitern.

Goetz, du setzt Linux Mint mit "Cinnamon" gleich. Wie die anderen 
Distributionen, kannst du hier unter anderem auch andere Fenstermanager 
nutzen. Cinnamon stürzte bei mir, nachdem ich auch sehr begeistert war, 
da es meiner "Desktop"-Vorstellung sehr entgegenkam, plötzlich aus 
unbekannten Gründen ab. Und ich konnte es nicht mehr reparieren. Deshalb 
installierte ich Mate, mit dem ich zur Zeit "arbeite".

Du schreibst:
"Ist es vielleicht zu aufwendig seine selbstgeschneiderte Umgebung zu 
schaffen?"
Ja, weil mit jedem Upgrade (manchmal sogar beim Update) Einstellungen 
wieder überschrieben werden. Hier wird meines Erachtens zuwenig 
dokumentiert.
Ich bin z.B. überzeugt, dass ich für meine Arbeit "meine" 
Arbeitsumgebung brauche, sprich: mein Menü und meine Programme. Und 
genau die muss ich immer wieder mehr oder weniger neu einrichten.

Zu weit hergeholt? Ich weiß nicht, mit was Ihr arbeitet, aber ich habe 
in LibreOffice meine eigenen Vorlagen, ich nutze Moneyplex, vielerlei 
Nützlichkeiten wie Workrave, Rainlendar, Truecrypt, TurboPrint, VueScan, 
Lazarus, Bluefish, Capella (Windows-Programm), ffgtk, DVDStyler, 
Kaffeine, TVBrowser, ProjectX, Bleachbit, jBackpack, Zim und eine Reihe 
von Startern, die ich zum Aufruf von LibreOffice mit bestimmten Dateien 
und eigenen Mini-Programmen brauche. In dieser Umgebung kann ich 
arbeiten. Und genau diese Ordnung wird spätestens bei einem Upgrade ohne 
Nachfrage brutal zerstört. Dann muss ich die Treiber für Moneyplex 
(Kartenleser), die Drucker-, Kaffeine-, Scanner-Treiber, "meine" 
Programme und Utilities und und und wieder einrichten.
Inzwischen habe ich mir die meisten dieser Arbeiten peinlichst genau 
dokumentiert und einige sogar automatisiert, so dass ich bei der letzten 
"Neuinstallation" innerhalb einer Woche wieder "mein" System hatte.

Ich wünschte mir eine Distribution, die solche "privaten" Einstellungen 
nicht überschreibt, sondern berücksichtigt. Ja, es wird vieles 
dokumentiert, aber wohl nicht für den "Normalnutzer". Bei meinem Rechner 
habe ich eine nVidia-Karte, mit der ich es nicht mal schaffe, Ubuntu, 
Suse oder Linux-Mint von der DVD zu installieren. Spätestens beim 
Neustart stürzt das System ab. Also muss ich erst meine uralte 
Grafikkarte einbauen, installieren und dann die moderne wieder einbauen. 
Und keine Ahnung warum. Nicht im Internet, nicht in Foren.

Und ich wünsche mir eine Distribution, die solche Weiterentwicklungen 
wie "Unity", "Gnome3" nicht einfach durchsetzt, sondern als Möglichkeit 
anbietet, die - für mich noch am ärgerlichsten - nicht immer wieder mein 
Menü zerstört und eigene Erweiterungen unterbindet (Versucht doch mal 
ein Untermenü mit Dokumenten zu erstellen - ich weiß, dass es geht, aber 
.........)

Zusammenfassend: Ich bin mit Linux Mint noch am meisten zufrieden, weil 
es doch sehr "konservativ" ist und daher gerade meinen eigenen 
Vorstellungen von Freiheiten entgegenkommt.

Neujahrsgrüße an Euch alle
Manfred