[lug-ld] LXC erste Erfahrungen
Ekki Plicht (DF4OR)
ekki at plicht.de
Mo Feb 16 10:02:25 CET 2015
Aaaaargh :)
Jetzt musste ich echt laut lachen, Alf! Ich hatte mir überlegt in
meine Mail zu LXC reinzuschreiben "Bitte keine Diskussionen zu Arch
als Server-OS, danke, bitte, wiedersehn", es dann aber gelassen weil
ich dachte "Ach, da kommt eh nix..."... So kann man sich täuschen. :)
Grundsätzlich: Du hast ja recht.
Durch die Aktualität von Arch kann es es da in der Tat zu den
beschriebenen Problemen kommen. Kann. Ich nutze Arch nun seit. öh, 3-4
Jahren auf allen meinen Rechnern und habe äusserst selten Probleme mit
instabiler Software gehabt. Wenn, dann waren das Desktop-Apps, also
graphischer Kram den ich bei dieser Installation nicht nutze. Ok, der
Umstieg von Init SysV auf systemd war etwas hakelig, aber der ist ja
nun rum.
Es gibt bei mir immer mehrere Gründe warum ich mich für sowas
entscheide. In diesem Fall war es "Ich kenne mich aus und fühle mich
mit der Distribution sehr wohl, und ich kann Probleme lösen, falls
welche auftreten. Und ich habe keine Gehirnkapazitäten mehr frei noch
weitere idiotische Eigenheiten anderer Distributionen zu lernen."
Hier einige traurige Anekdoten von einem 'Server' OS:
Ich habe auf dem Server, den ich mit der neuen Kiste ersetzen will,
alles so gemacht wie es die Profis tun würden: Ein weit verbreitetes
Server-Betriebssytem verwendet, das LTS bietet. Was passierte wenige
Monate nach der Installation: Das Telefon klingelt, im Büro geht nix
mehr. Warum? Weil diese %$&%"§-Profi-Server-Distribution meinte
schlauer zu sein als ich und automatisch upgedated hat, was ich nicht
gleich abgestellt hatte. Automatische Updates auf einer Server-Distro?
WTF? Bei der automatischen Installation war aber eine Frage zu
beantworten. Der "Server" stand nach einem automatischen Reboot
(Wat???) am Eingabeprompt und wollte irgendwas völlig Belangloses
wissen. Toll, ganz toll, voll die Profis, ey.
Später dann habe ich versucht ein Release-Upgrade zu machen. Das hat
erstmal alles zerschossen, ich habe einen halben Tag gebraucht das
wieder zurückzurollen. Letztendlich habe ich dann nie wieder Upgrades
gemacht weil ich diesen Horror nicht nochmal haben wollte. Resultat:
Ich arbeite mit einem völlig veralteten System das sich nun auch nicht
mehr upgraden lässt, weil auch der LTS Support ausgelaufen ist :(
Es gibt andere Einrichtungen die ich an dieser "Server" Software
hasse, z.B. guckt das Mistding bei jedem Login im Internet nach, ob es
tolle neue Software für mich gäbe. Das dauerte rund eine Minute, in
der die Kiste völlig unbedienbar ist. Hä? WTF? Ein Server??? Oder bei
jedem falsch geschriebenen Kommando guckt der im Internet nach und
schlägt mir ähnliche Kommandos vor. "Meinten Sie 'rm -rf /'? " Echt,
das ist der Karl Klammer der Linux-Welt, das Win98 der Server, das
Ludwigshafen der trostlosen Weltstädte. Ich _hasse_ das Teil.
Soviel zu Profi-Software in Nicht-Profi-Händen :)
Dann nehme ich lieber eine Rolling Release die ich gut kenne und bei
der ich zuversichtlich bin Probleme schnell lösen zu können. Und ich
werde nie wieder das Problem eines Release-Upgrades haben. Was freu
ich mich auf das Arbeiten mit dem neuen Server! Ja, ich weiss ich bin
naiv :)
tl,dr:
Ich denke das Du prinzipiell recht hast, ich gehe aber das Risiko
einer solchen Distro auf einem Server ein weil mMn andere Vorteile
überwiegen.
Gruß & nix für ungut :)
Ekki