[lug-ld] Frage1-WINE / Frage2-Virtualisierung

Norbert Bilek norbert at bill.inka.de
Sa Dez 3 16:41:24 CET 2016


Hallo Johannes

Am 03.12.2016 um 15:37 schrieb Johannes Stengel:

> Darf ich mit mit zwei Fragen an Euch wenden ?

Immer her damit :-)

> Aber zunächst mal zum Hintergrund:
> In einer Grundschule hier in der Region gibt es in jedem Klassenraum
> jeweils 2 Rechner, davon jeweils ein aktueller mit Win7/8 (der soll
> bleiben wie er ist) und jeweils einem älteren mit WinXP. Die Schule
> müsste nun die älteren "abschalten", da kein Geld für neue Rechner inkl.
> neuerem Windows zur Verfügung steht. Da ich ihr bezüglich der Vernetzung
> schon länger ein bisschen unter die Arme gegriffen habe, habe ich mich
> nun gefragt, ob es nicht möglich wäre, die XP-Rechner mit Linux zu
> versorgen, damit hier keine neue Hardware-Anschaffung nur aufgrund
> Windows-Updates notwendig wird. Die Schule wäre offen für eine
> Systemumstellung ...

Ähnliches habe ich bei uns an einem Kindergarten mit Manjaro gemacht.
Das läuft hervorragend. Die Erzieherinnen sind offen und machen sogar
die Updates selber. Nur ab und an schau ich da mal per Fernwartung drauf
und wenns garnicht anders geht bin ich auch mal vor Ort.

> 1.) WINE:

Bei Wine kann ich Dir leider nicht helfen, bei mir läuft für die ein
oder zwei Win-Programme eine virtuelle Maschine unter VirtualBox. Dazu
sind Deine XP-Rechner aber wahrscheinlich zu schwachbrüstig.

> 2.) Virtualisierung: Macht es überhaupt Sinn, diese ca. 8 Rechner lokal
> zu installieren, oder wäre es nicht genauso gut, den eh vorhandenen
> Linux-Server (aktuelle Hardware mit SuseLinux) mit einzubinden (der
> zurzeit nur als Proxy und SambaServer dient), sodass die Linux-Clients
> vielleicht nur als "ThinClient" (schlagt mich nicht , wenn es der
> falsche Begriff ist) zugreifen? Meine Hoffnung wäre die, dass der
> Wartungsaufwand nochmal abnimmt und man nur einen Recher pflegen muss.
> In diesem Bereich bin ich allerdings absoluter Neuling und würde mich
> freuen, wenn mir ein erfahrener Anwender  Ratschläge geben könnte oder
> mir wenigstens mal ein paar Hinweise auf Tools geben könnte, die ich
> ausprobieren könnte, um dieses Ziel zu verwirklichen.

Ich persönlich halte von solchen Client-Server Lösungen aus Erfahrung
garnix. Wir haben in der Seelsorgeeinheit so eine Lösung (ist gegen
meinen Widerstand so gemacht worden) und das läuft mehr schlecht wie
recht. Da braucht nur eine Leitung, der Server oder ein Switch ausfallen
und schon sind die betroffenen Rechner nicht mehr arbeitsfähig. Hast Du
überall ein System drauf, kann mit den Rechnern wenigstens noch lokal
gearbeitet werden.
Sind die Rechner alle gleich in der Hardware? Dann installiere einen
Rechner und zieh Dir ein Image das Du dann auf alle Rechner verteilen
kannst. Dafür ist CloneZilla gut geeignet. So habe ich die Rechner des
Kindergartens hochgezogen. Wenn dann, wie Du gesagt hast, nur ein
Schüleraccount eingerichtet werden soll, dann mußt Du nichtmal bei jedem
Rechner User einrichten, übernimm das eben mit ins Image.

Die meisten Wartungsarbeiten kannst Du problemlos remote machen, nur
selten mußt Du direkt an einen Rechner ran.

Den Linux-Server verwendest Du als Fileserver, eventuell auch als
Printserver. Samba für die Windows-Clients und nfs für die
Linux-Clients. Das geht problemlos auch in die gleichen Verzeichnisse.

Mit Deinem Sicherheitskonzept bin ich nicht so ganz einverstanden. Wenn
ich das richtig verstehe, dann hast Du den Server als Proxy laufen,
Firewall und DNS übernimmt dann wohl der Router? Nenne mich paranoid,
aber diesen Router-Firewalls traue ich nicht über den Weg. Die Teile
kannst Du nur rudimentär konfigurieren.
Ich würde da nochmal einen kleinen Linuxrechner als Firewall, Proxy, DNS
vorschalten und den Router nur als dummes Modem verwenden. So habe ich
das bei mir gelöst, hier hängt das ganze Haus an meinem Server und Router.

Wahrscheinlich konnte ich Dir damit jetzt nicht wirklich weiterhelfen.
Mein Vorschlag entspricht ja so garnicht Deinen Vorstellungen. Verstehe
es einfach als Anregung.

-- 
tschüß

Norbert

----------------------------------------------------------
Letzte Worte des Pilotens:
"Was'n das für´n Loch in der Tragfläche?"